Mit der aktuellen Sitzverteilung im Stadtrat kann die linke Mehrheit rücksichtslos alles durchsetzen, was sie auch ausgiebig tut.

Plötzlich gibt es keine Rücksichtnahme mehr auf Minderheiten, die bei anderen Gelegenheiten so betont wird.

Das ist auf Dauer nicht gesund für eine Stadt.

Es sind nun Generationen im Stadtrat, die nichts anderes als linke Mehrheiten kennen. Das Bewusstsein für Kompromisse, das Rückgrat der schweizerischen Politik, fehlt vollständig.

 

Darum: Meh Blau - meh Farb im 2024.  

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Berner Kopf der Woche: Ursula Stöckli (3.9.2022)

 

Ursula Stöckli ist Unternehmerin, FDP-Stadträtin und lebt im Gebiet des Rathausgass-Brunngass-Leists. Dort, wo die Berner Altstadt auch eine Konfliktzone ist. Brunngasse und Rathausgasse gehören zur nächtlichen Ausgangsmeile, aber in den Häusern wohnen Menschen, die auch mal schlafen müssen. Und die manchmal mit dem Auto zu ihren Garagen fahren wollen und dürfen, während Ausgänger*innen am Wochenende oft bis weit nach Beizenschluss mitten auf den lauschigen Gassen verweilen.

Während und kurz nach Corona spitzte sich diese Konstellation zu, weil die Bars geschlossen bleiben mussten. «Es war wirklich schlimm», sagt Stöckli. Anstatt den Konflikt weiterschwelen zu lassen, setzte sie auf ein einfaches Rezept: zusammen reden. Sie ist seit wenigen Monaten, als Nachfolgerin des legendären Edi Franz, zusammen mit Adrian Götschmann Co-Präsidentin des Rathausgass-Brunngass-Leists.

In dieser Funktion bat sie alle Involvierten des Nachtlebens – von der Bar- und Clubkommission über Gastro Bern, Polizei, Gewerbepolizei und Feuerwehr bis zur Verkehrsplanung – an einen Tisch. «Es war eine tolle Erfahrung», sagt sie, «alle suchten engagiert nach niederschwelligen, konstruktiven Lösungen». So engagiert, dass Ursula Stöckli von einem Team spricht, das am kommenden Mittwoch mit einem Kickoff-Anlass (ab 18 Uhr, obere Rathausgasse) ein erstes Resultat der Zusammenarbeit präsentiert.

Unter dem Label «Gute Nach(t)barschaft – zäme wohne, schaffe, fyre» werden Bierdeckel sowie Plakate in Umlauf gebracht, die sanft aufrufen, zugunsten des Zusammenlebens auch an die zu denken, die gerade nicht feiern. Beim Label Nach(t)barschaft hat man sich von Zürich inspirieren lassen. «Wir wollen lebendige Gassen, auch in der Nacht, das sind wir uns gewohnt», betont Ursula Stöckli: «Aber zum Geist der Berner Altstadt gehört es, ohne Verbote und Vorschriften aufeinander Rücksicht zu nehmen, damit man hier auch wohnen kann und will.»

Natürlich hofft sie, dass diese Message auch nach dem letzten Drink irgendwo im Bewusstsein haften bleibt. 

 

https://www.hauptstadt.be/a/hauptstadt-brief-nummer-siebenundsechzig